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Die Teesorten
Die Vielfalt der chinesischen Teesorten ist einzigartig in der Welt: Nirgendwo auf
der Welt werden so viele verschiedene Teesorten hergestellt. Zum einen werden die
vielen unterschiedlichen Teesorten unterschiedlich fermentiert. Zum anderen ist die Vielfalt innerhalb einer Teesorte sehr enorm. Bestes Beispiel
ist hier der Grüntee: Es gibt so viele Grünteesorten in China, dass nicht einmal
die Tee-Experten immer den Durchblick haben (
Ein Verzeichnis der bekanntesten chinesischen Tee-Namen findet man hier
). Im Zuge der Modernisierung der Teeherstellung in den letzten Jahrzehnten kommen
noch mehr neue Grünteesorten dazu. Eine erste Orientierung bekommt man durch die
"Top 10-Liste" der besten chinesischen Tees
.
Unter den verschiedenen Teesorten ist der Grüntee unangefochten die beliebteste
und bekannteste Teesorte. Einen groben Eindruck von der Bekanntheit einzelner Teesorten
in China bekommt man, indem man mit der Suchmaschine "Google" auf chinesisch
nach den jeweiligen Teesorten sucht. Es gibt für Grüntee rund 738000 Suchergebnisse.
An zweiter Stelle steht der Schwarztee mit 269000 Suchergebnissen. Es folgen der
aromatisierte Tee (85000), der Oolong (83300), der weiße Tee (25600), der schwarze
Tee (15500) und der gelbe Tee (5760). An der letzten Stelle steht der Kunst-Tee
(173), wobei der Kunst-Tee erst in den letzten Jahren in Mode gekommen ist.
Der Grüntee | nicht fermentiert |
Der Gelbe Tee | nicht fermentiert oder doch? Siehe unten |
Der Weiße Tee | leicht fermentiert |
Der Oolong | halbfermentiert |
Der Schwarztee | fermentiert |
Der schwarze Tee | Ein Sammelsurium von meistens nach-fermentierten Tees |
Der Aromatisierte Tee | Grüntees, aromatisiert mit verschiedenen Blüten |
Der Kunst-Tee | Gebundene Grüntee-Kunstwerke |
Zum Thema Fermentation:
Streng genommen ist die Fermentation ein Stoffwechselprozess zur Energiegewinnung unter Ausschluss von Sauerstoff. Die Biotechnologen verstehen unter Fermentation auch die Umsetzung biologischer Materialien mit Hilfe von Bakterien, Pilze oder Zellkultur oder aber durch Zusatz von Enzymen. Dabei ist es unerheblich, ob man mit oder ohne Sauerstoff arbeitet.
Bei der Herstellung von Oolong und Schwarztee bezeichnet man als Fermentation den Prozess, bei dem die Catechine in den Teeblättern unter der Einwirkung der in den Blättern vorhandenen Enzyme (Oxidasen) oxidiert werden. Bei der Oxidation entstehen Theaflavine und Thearubigine, die die charakteristische Färbung des Aufgusses (von goldgelb bis dunkelrot) ausmachen. Ursprünglich wurde die Fermentation zum Haltbarmachen des Tees angewandt. Durch die Fermentation bekommt der Tee zusätzlich andere Qualitäten, die der Grüntee nicht hat. Der geringere Gehalt an Catechinen führt z.B. dazu, dass der Oolong oder Schwarztee nicht sehr schnell bitter wird. Die Fermentation verleiht dem Tee auch eine ganz andere Duftnote. Während der Duft des Grüntees an den Geruch des Heus erinnert, geben Oolongs und Schwarztees eher fruchtigen Duft ab.
Streng genommen ist die Fermentation ein Stoffwechselprozess zur Energiegewinnung unter Ausschluss von Sauerstoff. Die Biotechnologen verstehen unter Fermentation auch die Umsetzung biologischer Materialien mit Hilfe von Bakterien, Pilze oder Zellkultur oder aber durch Zusatz von Enzymen. Dabei ist es unerheblich, ob man mit oder ohne Sauerstoff arbeitet.
Bei der Herstellung von Oolong und Schwarztee bezeichnet man als Fermentation den Prozess, bei dem die Catechine in den Teeblättern unter der Einwirkung der in den Blättern vorhandenen Enzyme (Oxidasen) oxidiert werden. Bei der Oxidation entstehen Theaflavine und Thearubigine, die die charakteristische Färbung des Aufgusses (von goldgelb bis dunkelrot) ausmachen. Ursprünglich wurde die Fermentation zum Haltbarmachen des Tees angewandt. Durch die Fermentation bekommt der Tee zusätzlich andere Qualitäten, die der Grüntee nicht hat. Der geringere Gehalt an Catechinen führt z.B. dazu, dass der Oolong oder Schwarztee nicht sehr schnell bitter wird. Die Fermentation verleiht dem Tee auch eine ganz andere Duftnote. Während der Duft des Grüntees an den Geruch des Heus erinnert, geben Oolongs und Schwarztees eher fruchtigen Duft ab.
Der Grüntee
In Gegensatz zum Weltmarkt, wo der Schwarztee eine (noch) beherrschende Stellung
einnimmt, macht der Grüntee in China den Löwenanteil der Tee-Produktion aus. Etwa
Dreiviertel der Tee-Produktion in China entfällt auf den Grüntee. Die chinesische
Grüntee-Produktion macht knapp 70% der globalen Grüntee-Produktion aus. Etwa 75%
des globalen Grüntee-Exports kommt aus China.
Huang Shan Mao Feng Der Grüntee ist ein nicht-fermentierter Tee. Um die Fermentation zu unterbinden, müssen die Enzyme - Eiweißstoffe, die biochemische Prozesse beschleunigen - der Teeblätter deaktiviert werden, das geschieht beim Grüntee meistens durch Erhitzen. Eine Temperatur über 70°C zerstört die meisten Enzym-Aktivitäten. Wenn die Zerstörung der Enzymaktivitäten mit heißem Wasserdampf erfolgt, spricht man von gedämpftem Grüntee (Chinesisch: Zheng Qing). Gedämpfte Grüntees werden in China nur noch selten hergestellt. In Deutschland sind sie durch die japanischen Sencha und Gyokuro vertreten. Bei den meisten chinesischen Grüntees werden die Enzyme der Teeblätter durch direktes Erhitzen deaktiviert. Anschließend werden die Blätter geformt und zum Schluss getrocknet. Je nach Methoden des abschließenden Trocknens unterscheidet man zwischen
- geröstetem Grüntee (Chinesisch: Chao Qing),
- ofen-getrocknetem Grüntee (Chinesisch: Hong Qing) und
- sonnen-getrocknetem Grüntee (Chinesisch: Shai Qing),
wobei das Trocknen in der Sonne nur für minderwertige Grüntees verwendet wird. Bei
geröstetem Grüntee wird der Tee traditionell in Gusseisen-Pfannen geröstet. Die
meisten chinesischen Grüntees
Bi Lo Chun sind geröstete Grüntees. Der Vorteil der Röstung ist der stärkere Teeduft: Die Röstung lässt neue, nicht leicht flüchtige Duftmoleküle entstehen. Die renommiertesten Vertreter sind Lung Ching und Pi Lo Chun . Bei ofen-getrocknetem Grüntee werden die Teeblätter in mit Kohle befeuerten Öfen getrocknet. Der Vorteil der Ofen-Trocknung ist, dass die Teeblätter während der Herstellung nicht so leicht zu Bruch gehen. Dadurch erhält der ofen-getrocknete Grüntee ein besseres Aussehen. Der bekannteste Vertreter dieser Tees ist der Huang Shan Mao Feng . Seit einiger Zeit werden bei der Herstellung von hochwertigem Grüntee die Pfannen-Röstung und Ofen-Trocknung manchmal sogar kombiniert.
Bei Grüntee unterscheidet man in China zwischen normalen Grüntees und hochwertigen Grüntees. Während bei den normalen Grüntees wie dem Gunpowder die Automatisierung der Herstellung längst den Einzug gehalten hat, werden die hochwertigen Grüntees immer noch handwerklich hergestellt. Außerdem werden die hochwertigen Grüntees nur mit Frühlungspflückungen hergestellt.
Bi Lo Chun sind geröstete Grüntees. Der Vorteil der Röstung ist der stärkere Teeduft: Die Röstung lässt neue, nicht leicht flüchtige Duftmoleküle entstehen. Die renommiertesten Vertreter sind Lung Ching und Pi Lo Chun . Bei ofen-getrocknetem Grüntee werden die Teeblätter in mit Kohle befeuerten Öfen getrocknet. Der Vorteil der Ofen-Trocknung ist, dass die Teeblätter während der Herstellung nicht so leicht zu Bruch gehen. Dadurch erhält der ofen-getrocknete Grüntee ein besseres Aussehen. Der bekannteste Vertreter dieser Tees ist der Huang Shan Mao Feng . Seit einiger Zeit werden bei der Herstellung von hochwertigem Grüntee die Pfannen-Röstung und Ofen-Trocknung manchmal sogar kombiniert.
Bei Grüntee unterscheidet man in China zwischen normalen Grüntees und hochwertigen Grüntees. Während bei den normalen Grüntees wie dem Gunpowder die Automatisierung der Herstellung längst den Einzug gehalten hat, werden die hochwertigen Grüntees immer noch handwerklich hergestellt. Außerdem werden die hochwertigen Grüntees nur mit Frühlungspflückungen hergestellt.
Der Gelbe Tee
Der Gelbe Tee ist auch nicht fermentiert. Der Name leitet sich von der Farbe der
Blätter und des Aufgusses ab. Ursprünglich entstand der gelbe Tee vermutlich aus
einer nicht fachgerechten Verarbeitung von Grüntee. Ein wichtiger Schritt bei der
Herstellung gedämpfter Grüntees ist das sofortige Lüften und Abkühlen nach dem Dampfbad.
Wenn nach dem Dampfbad nicht rechtzeitig gelüftet wird, begünstigen die hohe Feuchtigkeit
und Hitze die spontane Oxidation (in Gegensatz
dazu die enzymatische Oxidation oder Fermentation
bei Oolong und Schwarztee) der Catechine durch den Luftsauerstoff. Außerdem zersetzt
sich das Chlorophyll (das Blattgrün). Der Blattfarbstoff Xanthophyll (gelb, auch
Lutein genannt), der normalerweise durch das Chlorophyll abgedeckt wird, kommt zu
Vorschein. Beide Reaktionen führen zu der Gelbfärbung der Blätter und des Aufgusses.
Später machte man aus der Not eine Tugend und verkaufte diese schlecht verarbeiteten
Grüntees als eine besondere Sorte. Trotzdem bleibt der Gelbe Tee ein eher minderwertiger
Tee. Die Produktion der gelben Tees ist sehr gering. Eigentlich kennt kaum ein Chinese
die im Westen als Besonderheiten angepriesenen gelben Tees.
Der Weiße Tee
Beim "Weißen Tee" unterscheidet man zwischen den herkömmlichen weißen
Tees und dem "Weißen Tee aus Anji".
Der Weiße Tee aus Anji
In einigen Büchern aus der Song-Dynastie wurde eine besondere Teepflanze
Weißer Tee aus Anji erwähnt, die weiße Blätter tragen sollte. Der Tee daraus wurde als "Weißer Tee" bezeichnet. Was sich zunächst sehr abwegig anhört, bestätigte sich durch eine Entdeckung in den 80er Jahren. In einem Berg in der Provinz Zhejiang
entdeckte man eine über 100 Jahre alte Teepflanze. Die Besonderheit bei dieser Pflanze
ist, dass die Blattfarbe beim Öffnen der Blattknospen von grün auf weiß umschlägt.
Wenn die Blätter älter werden, nehmen sie wieder die grüne Farbe an. Dieses Farbenspiel
geschieht nur im Frühling, wenn die Temperatur noch zwischen 20 - 22 °C liegt. Bei
der Farbänderung geht der Gehalt an Chlorophyll (Blattgrün) in den jungen Blättern
schlagartig zurück. Dieser Farbänderung scheint ein genetischer Defekt zugrundezuliegen.
Neben der Farbänderung nimmt der Abbau der Eiweißstoffe zu, was zu einem besonders
hohen Gehalt an Aminosäuren, die für die Geschmacksbildung eines Tees von essentieller
Bedeutung sind, führt.
Weißer Tee aus Anji erwähnt, die weiße Blätter tragen sollte. Der Tee daraus wurde als "Weißer Tee" bezeichnet. Was sich zunächst sehr abwegig anhört, bestätigte sich durch eine Entdeckung in den 80er Jahren. In einem Berg in der Provinz Zhejiang
Aus dieser Teepflanze hat man mittlerweile über Stecklinge eine große Anzahl von
Pflanzen erhalten. Der Tee aus dieser Pflanze heißt "Weißer Tee aus Anji".
Anji ist die Stadt, wo diese Teepflanzen angebaut werden (bitte nicht verwechseln mit der Stadt Anxi in Fujian). Achtung:
die Sommer- und Herbstpflückungen dieses Tees sind ganz normal grün.
Dem Herstellungsverfahren nach ist der "Weißer Tee aus Anji"
eigentlich ein Grüntee, er wird genau so hergestellt wird die gerösteten Grüntees.
Herkömmliche Weiße Tees
Der Name "Weißer Tee" leitet sich
von den feinen weißen Haaren auf der Rückseite der Blätter und Knospen ab. Der Tee
ist ansonsten nicht weiß, auch der Aufguss ist nicht weiß, sondern hellgelb. Der
weiße Tee ist ein leicht fermentierter Tee, er wird ausschließlich in China hergestellt.
Für einen hochqualitativen weißen Tee (z.B.
Bai Hao Yin Zhen
, Weißbehaarte Silbernadel) werden Anfang Frühling
sehr feine Knospen gepflückt, die entweder noch ungeöffnet sind oder nur ein einziges
noch nicht ganz entfaltetes Blatt tragen. Nur so tragen die Knospen die noch sehr
feine Behaarung, die charakteristisch für den weißen Tee ist.
Bai Hao Yin Zhen (Weißbehaarte Silbernadeln). Der Name "Weißer Tee" rührt vom dicken weißen Flaum auf der Rückseite der Blattknospen her.
Das Blatt wird dann
von der Knospe getrennt und wird für den normalen weißen Tee verwendet. Bei der
Teesorte Bai Mu Dan (Weiße Peonie) werden Knospen mit zwei jungen Blättern
gepflückt. Auch hierbei ist es wichtig, dass sowohl Knospen als auch Blätter feine
Behaarung aufweisen. Zur Verarbeitung werden die Knospen entweder in der Sonne 8
- 9 Std. vorgetrocknet und anschließend bei einer Temperatur von etwa 40°C endgetrocknet,
oder man läßt sie im Schatten zunächst welk werden und dann in starker Sonne trocken
werden.
Der Oolong
Ti Kuan Yin Wie und wann der Oolong in China entstanden ist, weiß niemand genau. Manche Historiker wollen Belege für die Entstehung des Oolong schon in der Song-Dynastie (10. -13. Jh.) gefunden haben. Als sicher gilt nur, dass er in der Provinz Fujian
Steintee Der Oolong ist ein halbfermentierter Tee. Je nach Grad der Fermentation hat der Oolong eine dunkelgrüne bis fast schwarze Farbe. Aufgegossene Blätter zeigen typischerweise eine dunkelgrüne Farbe mit einer roten Umrandung. Der rote Rand resultiert aus den Verletzungen, die die Blätter während der Herstellung erlitten haben. Durch die Verletzungen werden die Enzyme aus den Blattzellen freigesetzt und bekommen einen direkten Zugang zu Luftsauerstoff. Dies begünstigt die Fermentation an den Stellen der Verletzungen und die Bildung roter Farbstoffe wie Thearubigine.
Die Herstellung von Oolong ist sehr viel aufwendiger als bei Grüntee und beinhaltet meistens die Schritte wie Vortrocknen/Welkwerden, Fermentation, Rösten, Rollen, Trocknen und mehrere Wiederholungen einiger dieser Schritte. Je nach Grad der Fermentation unterscheidet man zwischen dem klassischen Oolong aus Fujian (Ti Kuan Yin und Da Hong Pao), dem Dong Ding -Oolong aus Südtaiwan
Der Schwarztee
Was im Westen als "Schwarztee" bekannt ist, wird in China "roter
Tee" genannt, wohl wegen der Farbe des Aufgusses. Die englische Bezeichnung
"black tea" bezieht sich auf die Farbe der trockenen Teeblätter. Die Bezeichnung
"Schwarzer Tee" ist in China anderweitig belegt (siehe unten)
. Auch die Entstehung des Schwarztees ist in der Provinz
Fujian
zu suchen. Heute wird er in den meisten südchinesischen Provinzen hergestellt. Der
Schwarztee ist ein voll-fermentierter Tee. Bei der Fermentation werden die Catechine
(Polyphenole) durch den Sauerstoff, katalysiert durch Oxidase (Oxidation beschleunigende
Enzyme) der Teeblätter, zu Theaflavinen (gelb) und Thearubiginen (rot) oxidiert.
Beide Farbstoff-Gruppen sind verantwortlich für den angenehmen, süßlichen Geschmack
des Schwarztees. Das Chlorophyll, das Blattgrün, verliert durch die Fermentation
das Magnesium-Ion im Molekül und damit auch die grüne Farbe. Die Teepflanze-Variation
Camellia sinensis Var. assamica , die überwiegend in Südwest-China und in
Indien angebaut wird, enthält deutlich mehr Catechine als die chinesische Variation,
und ist somit für die Herstellung von Schwarztee besser geeignet.
Zu dem klassischen chinesischen Schwarztee gehören der Kongfu-Schwarztee
(im Westen: Congou-Tee) und der kleinblättrige Schwarztee, wobei
der Kongfu-Tee im Westen weiter bekannter ist als der kleinblättrige Schwarztee.
Bis 1886 wurde der Weltmarkt für Tee von dem Kongfu-Tee aus China beherrscht. Der
Schmuggel der Teepflanze und das Abwerben von Tee-Spezialisten durch die Engländer
nach Indien und die vielen Bürgerkriege beendeten abrupt die Markt beherrschende
Stellung Chinas. Erst 2003 hat China beim Tee-Export Indien wieder eingeholt. Aber
die Tee-Export-Nation Nr.1 ist heute weder China noch Indien, sondern Sri Lanka.
Der schwarze Tee
Der chinesische schwarze Tee, nicht zu verwechseln mit dem in Europa bekannten Schwarztee,
ist, von einigen Ausnahmen abgesehen, ein minderwertiger Tee. Wie beim
Gelben Tee
entstand der Schwarze Tee ursprünglich durch die fehlerhafte
Herstellung des Grüntees. Wenn die Enzyme in den Blättern nicht vollständig deaktiviert
werden, können die restlichen Enzymaktivitäten dazu führen, dass der Tee während
der Lagerung fermentiert wird. Der gleiche Prozess wie beim Oolong oder Schwarztee
also, nur sehr viel langsamer. Darüber hinaus tragen auch Mikroorganismen, die der
Tee mit sich trägt, auch zur Fermentation bei. Das ist auch der Grund, warum der
schwarze Tee durch die Lagerung an Qualität und Geschmack gewinnt. In China klassifiziert
man den schwarzen Tee auch als nach-fermentierten Tee.
In der Ming-Zeit (14. - 17. Jhd.) wurde der schwarze Tee hauptsächlich für den Tausch-Handel
mit den Nomaden hergestellt. China hat seit dem Niedergang der Tang-Dynastie mehr
und mehr auf die Züchtung von Pferden verzichtet. Für militärische Zwecke wurden
Pferde von Nomaden nördlich und westlich Chinas eingekauft. Da der schwarze Tee
relative lang haltbar war, war er bei den Nomaden sehr beliebt. Das Tee-gegen-Pferd-Geschäft
war also für beide Seiten ein lohnendes Geschäft.
Der bekannteste schwarze Tee ist wohl der
Pu Erh
-Tee. Er kommt aus der Provinz
Yunnan
. Der Name Pu Erh-Tee stammt von dem Namen der Kreisstadt Pu Erh, dem Handelszentrum
für diese Teesorte.
Der aromatisierte Tee
Der aromatisierte Tee hat in China eine lange Geschichte. Bereits im 11. Jh. wurde
bei der Tee-Herstellung Jasmin-Blüten beigemischt. Später wurde der Tee auch mit
feinen Streifen von Orange-Schale aromatisiert. Auch Osmanthus- und Gardenie-Blüten
finden ihre Verwendung in aromatischen Tees. Der aromatisierte Tee wird heute nur
aus Grüntee hergestellt. Der aromatisierte Tee wird hauptsächlich in Nordchina getrunken.
Die Grüntee-Kunstwerke
Grüntee-Kunstwerke Vor einigen Jahren ist eine neue Teesorte in China in die Mode gekommen: der "Kong Yi Cha". Direkt übersetzt heißt das " Kunst-Tee ". Darunter versteht man Tee-Spezialitäten aus der Region Huang Shan (Der Gelbe Berg), die durch kunstvolle Gestaltung der Teeblätter kreiert werden. Fast alle Kunst-Tees werden aus Grüntee hergestellt. Als Ausgangsmaterial dient der berühmte Huang Shan Mao Feng neben Lung Ching und Pi Lo Chun der beste chinesische Grüntee. Die besten Frühlingspflückungen zwischen Ende März und Anfang April werden mit Zwirnsfäden zu Formen wie Kegel, Kugel oder Pfirsich zusammengebunden. In den Gebinden sind Blüten wie Chrysantheme, Kugelamarant, Jasmin oder gar Nelke versteckt. Sowohl der Grüntee als auch die Tee-Gebinden werden 100% in Handarbeit gefertigt. Beim Aufgießen blühen die Tee-Gebinden förmlich auf. Erst jetzt werden die Blumen aus dem Versteck zur Ansicht freigegeben. Ein absolut faszinierendes Schauspiel. Der feine blumige Geschmack des Huang Shan Mao Feng rundet dann das einmalige Tee-Erlebnis ab. Ein Muss für jeden Teefreund, aber auch als Geschenk-Idee hervorragend geeignet. Mehr Bilder dieser Raritäten sind hier zu sehen.