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Die Top 10 der Chinatees
Nirgendwo auf der Welt werden so viele Teesorten angebaut wie in China. Etwas vergleichbares
mit dem Teeanbau in China ist vielleicht nur der Anbau des Weins. So wie jedes Chateau
in Frankreich sein Weinlabel pflegt, pflegt jede Anbauregion in China seinen
Teenamen
. Damit der Teetrinker überhaupt eine Orientierung beim Teekauf
hat, werden in China regelmäßig Tee-Wettbewerbe veranstaltet. Mit der Zeit hat sich
eine Liste von Teesorten herauskristallisiert, die sehr häufig zu den Gewinnern
bei den Wettbewerben zählten. Inoffiziell gibt es deshalb eine "
Liste der
10 besten Teesorten Chinas
". Dass gerade diese 10 Teesorten als
die besten Tees Chinas gelten, wird durch viele Faktoren bestimmt. Zum einen wird
der Teeanbau in den Regionen, aus denen diese Tees stammen, durch sehr gute Naturbedingungen
begünstigt: Mäßige Temperaturen, optimale Verhältnisse zwischen Sonnenscheindauer
und Niederschlagsmenge, nährstoffreiche und leichte saure Böden - alles in allem
beste Wachstumsbedingungen für die Teepflanzen. Zum anderen werden die Teepflanzen
in diesen Regionen durch Jahrhunderte lange Züchtung auf die Herstellung hochwertigen
Tees optimiert. Nicht zuletzt trägt auch die intensive Pflegung der Tradition und
Erfahrung dazu bei, dass diese Tees hohe Qualität aufweisen.
Was man aber bei dieser Liste beachten muss, ist, dass ein Name auf der
Top
10-Liste
noch lange nicht gleichzusetzen ist mit dem besten Teegenuss.
Es gibt selbst für einen Tee aus dieser Top 10-Liste sehr unterschiedliche Qualitätsstufen.
Die besten Tees werden immer aus den Frühlingspflückungen hergestellt. Sie erzielen
zwar einen sehr hohen Preis, durch die geringe Menge können die Teebauern aber nicht
davon leben. So produzieren die Top-Anbauregionen für den breiten Markt auch Tees
mit minderen Qualitäten. Zum einen pflückt man ältere Blätter, zum anderen pflückt
man auch im Sommer und Herbst. Als ein Beispiel findet man im Kapitel "Zubereitung"
einen
Vergleich
zwischen Lung Ching-Tees unterschiedlicher Qualitäten.
Im folgenden werden die 10 besten Tees aus China einzeln vorgestellt, wenn möglich
mit einem Bild des Tees. Auf eine genaue Beschreibung des Geschmacks und des Dufts
der Tees wird verzichtet, weil dies sehr schwierig ist und von unterschiedlichen
Personen unterschiedlich empfunden wird. Außerdem benutzen die Chinesen oft eine
so blumige Sprache zur Beschreibung der Tees, dass eine Übersetzung ins Deutsche
dem deutschen Teetrinker wenig helfen wird.
Für die einzelne Teesorten werden, wenn vorhanden, die in Deutschland üblichen Namen
verwendet. In Klammern steht die offizielle chinesische Pinyin-Umschrift.
Grüntees
1. Lung Ching (Long Jing) - Diesen Tee können Sie bestellen -
Lung Ching gilt unumstritten als der beste Grüntee in China. Der originale Lung Ching wird nur in der Stadt Hangzhou angebaut. Long Jing, so heißt der Tee in China, ist eigentlich der Name eines kleinen Dorfes bei Hangzhou, auf einem Hügel südwestlich des Stadtzentrums gelegen.
Auf dem Tigerberg, einem kleinen Hügel südwestlich von Hangzhou. Hier wächst der originale Long Jing.
Das Dorf ist nach einem Brunnen benannt,
der angeblich mit dem ostchinesischen Meer verbunden ist und aus dem einmal ein
Drache hinaus gestiegen sein soll. Übersetzt bedeutet "Long Jing"
Drachenbrunnen
. Auf einer Anbaufläche von knapp 150 Qkm um das Dorf
Long Jing herum werden jährlich etwa 300 Tonnen Lung Ching-Tee hergestellt. Allerdings
lassen sich nur die Pflückungen zwischen 21. März und 5. April zum Höchstpreis verkaufen
(bis zu 60 Euro / 100g beim Erzeuger). Bei kälteren Jahrgängen gibt es nur mehrere
Hundert Kilogramm von dieser Kostbarkeit und der Otto Normalverbraucher bekommt
sie nicht einmal zu Gesicht. Die Pflückungen zwischen 5. und 25. April gelten noch
als hochwertig, aus den Pflückungen danach lassen sich nur noch Massentees herstellen.
In dieser Kategorie sind die meisten in Deutschland verkauften Lung Ching-Tees einzuordnen
(leider).
Long Jing
Frisch gepflückte Knospen
Der Lung Ching-Tee ist ein gerösteter Grüntee, d.h.,
die Deaktivierung der Enzyme in den Teeblättern erfolgt durch Rösten: Nach einer
Vortrocknung bei Zimmertemperatur wird das gepflückte Material in einer Gusseisenpfanne,
die leicht gefettet und auf 80 - 100°C erhitzt wird, 12 - 15 min lang per Hand geröstet
und durch sachtes Pressen geformt. Zwischendurch werden die Blätter 40 - 60 min
lang gekühlt. Bei einem zweiten Röstschritt werden sie 20 - 25 min lang bei 60 -
70°C geröstet und durch kräftigeres Pressen geformt.
Rösten (traditionell in der Pfanne)
Fertig geröstet
Typischerweise hat der Lung Ching-Tee ein sehr flaches und kompaktes Aussehen und
eine hellgrüne bis gelbgrüne Farbe. Die gelbgrüne Farbe, die aus dem geringen Gehalt
des Blattgrüns in den Knospen und jungen Blättern resultiert, ist typisch für einen
hochwertigen Lung Ching-Tee. Diese gelbliche Verfärbung sollte aber nicht mit
der gelblichen
Verfärbung zu lang gelagerter Tees
verwechselt werden, bei denen die grüne
Farbe infolge der Zersetzung des Blattgrüns verlorengegangen ist.
Rösten (traditionell in der Pfanne)
Fertig geröstet
Der Lung Ching-Tee zeichnet sich durch seinen hohen Aminosäuren- und geringen Catechin-Gehalt
aus, wodurch er kaum bitter schmeckt (natürlich darf man auch einen Lung Ching nicht
zu lange
ziehen lassen
). Der Duft eines hochwertigen Lung Chings erinnert an geröstete
Maronen und ist unverwechselbar intensiv.
Teeplantage am Löwengipfel In den letzten Jahren wird der Anbau des Lung Ching-Tees auf die umliegenden Städte und Kreise ausgeweitet. Um es nicht zu einer Verwechslung zwischen dem Original und den anderen Lung Ching-Sorten kommen zu lassen, wird der Echte als "Xihu-Long Jing" (Westsee-Lung Ching) - Diesen Tee können Sie bestellen - bezeichnet und der Lung Ching aus den umliegenden Städten als " Zhejiang-Long Jing " (Lung Ching aus der Provinz Zhejiang) bezeichnet. Der allerbeste Lung Ching wird aus den Teesträuchern hergestellt, die auf dem Löwengipfel wachsen, ein kleiner Hügel nicht weit entfernt vom Dorf Long Jing. Dieser Lung Ching trägt den Namen "Shi Feng Long Jing" (Löwengipfel Lung Ching).
2. Pi Lo Chun (Bi Luo Chun) - Diesen Tee können Sie bestellen -
Bi Lo Chun Der Pi Lo Chun aus Festland-China ist nicht zu verwechseln mit dem Pi Lo Chun aus Taiwan, den letzteren findet man allerdings viel häufiger in deutschen Teegeschäften.
Der originale Pi Lo Chun kommt aus der Stadt Suzhou. Angebaut wird er auf zwei kleinen Hügeln südlich der Stadt. Der eine befindet sich auf einer kleinen Insel im Tai-See (Tai Hu, der Große See), der andere auf einer Halbinsel, die in den See hineinragt.
Der Legende nach stammte die Bezeichnung dieses Grüntees vom Qing-Kaiser Qianlong (Regentschaft: 1736 - 1796). Auf seiner Reise nach Süden (die im Nordchina lokalisierte Stadt Peking
Der originale Pi Lo Chun wird von Hand in einer befeuerten Pfanne bei 50-60°C gerollt.
Gepflückt wird der feinste Pi Lo Chun zwischen 21. März und 5. April abhängig vom
Mondkalender. Nur Knospen mit einem sehr jungen Blatt werden genommen. Ab der zweiten
Aprilhälfte wird für eine begrenzte Zeit aus den Teeblättern noch der minderwertigere
Chao Qing produziert. Für 1 Kilogramm feinsten Bi Lo Chun werden 130000 - 140000
Knospen benötigt. Der Rekord liegt bei 180000 Knospen. Auch der
Pi Lo Chun ist ein gerösteter Tee. Nach dem Rösten wird der Tee bei einer Temperatur
zwischen 50 - 60°C durch kräftiges Rollen
geformt, so bekommt der Tee sein schneckenartiges
Aussehen. Etwa 500g Pi Lo Chun werden dabei traditionell 50 Minuten in einer gasbefeuerten
Pfanne geformt.
Pi Lo Chun aus Suzhou. Die Oberfläche der Teeblätter sind übersät von sehr feinen, gelblichen Härchen. Erst beim genauen Hinsehen kann man die grüne Farbe der Blätter erkennen.
Durch ständiges Rollen der Blätter entsteht die typische
Form des Tees. Je hochwertiger der Tee, umso stärker wird hierbei gearbeitet und
umso graziler werden die Knospen geformt. Hochwertiger Bi Luo Chun trägt eine feine
Behaarung auf den Blättern. Da die feinen Härchen weiß-gelblich sind,
könnte man beim nicht genauen Hinschauen meinen, dass der Tee eine gelbliche Farbe
hätte. Diese Härchen verursachen auch die typische Trübung des Tees nach dem Aufguss.
Das Charakteristische an Pi Lo Chun ist sein sehr intensiver Duft. Wenn es Grüntees
gibt, die man allein durch ihren Duft erkennen kann, dann nur Lung Ching und Pi
Lo Chun.
3. Huang Shan Mao Feng
Huang Shan Mao Feng (Haarige Spitze)
Teeplantagen im Anbaugebiet des Huangshan Mao Feng
Der Huang Shan Mao Feng hat eine recht kurze Tradition. In der Huang Shan-Region (heute: Landkreis Huang Shan) wurden seit dem 18. Jh. Grüntees für den Export nach Europa angbaut und hergestellt. Im Jahre 1875 ließ ein Teehändler feine Knospen von Teepflanzen in höheren Lagen pflücken und einen neuen Rösttee herstellen, den er "Mao Feng" (haarige Spitzen) nannte, weil der Tee eine feine Behaarung trägt und die Form einer Speerspitze hat. Als er in seinem Teegeschäft in Shanghai englischen Teehändlern diesen Tee anbot, waren sie von der Qualität dieses neuen Tees sehr begeistert. Schnell wurde der Mao Feng unter den Teeliebhabern berühmt. Heute zählt der "Huang Shan Mao Feng" zu den bekanntesten Grüntees Chinas. Die Plantagen für den Mao Feng verteilen sich auf weite Gebiete in der Huang Shan-Region. Für den besten Mao Feng werden nur Teepflanzen verwendet, die im Nationalpark des Gelben Bergs auf einer Höhe von etwa 700 - 800 Metern wachsen.
Tai Ping Hou Kui Persönlich finde ich neben dem Mao Feng einen anderen Grüntee aus derselben Region sehr überzeugend: Tai Ping Hou Kui .
Der Name setzt sich aus "Tai Ping", dem Ort, aus dem der Tee ursprünglich kam (Eine Gemeinde des Landkreises Huang Shan), und "Hou Kui", was übersetzt Affenkönig bedeutet. Der Tee hat aber mit Affen wenig zu tun. "Hou Kui" setzt sich zusammen aus dem Namen eines Dorfs (Houkeng) und dem Namen eines Teebauern, Wang Kuicheng, der das Herstellungsverfahren für den Tee erfand. Da der Tee aus relativ großen Blättern hergestellt wird, ist es sehr schwierig, die Blätter während des Herstellungsverfahrens intakt zu halten. Deshalb ist Tai Ping Hou Kui mit großen, intakten Blättern sehr teuer. Das besondere Herstellungsverfahren verleiht dem Tee einen intensiven, fast zitrus-artigen Duft. Der Aufguss ist gehaltvoll, schmeckt aber trotzdem mild, hat kaum bittere Note. - Diesen Tee können Sie bestellen -
4. Liu An Gua Pian
In den nördlichen Ausläufen des großen Dabie-Gebirgsmassivs (im Norden der Provinz AnhuiDie Region Liu An war schon in der Tang-Zeit bekannt für ihren Teeanbau. Sogar der große Meister Lu Yu (8. Jh.) erwähnte in seinem Buch die Region Shouzhou (der Name Liu An kam erst viel später) als eine der besten Anbauregionen. Der heute berühmte Liu An Gua Pian entstand aber erst um 1905. Liu An Gua Pian ist eine Ausnahme unter den Grüntees in der Top 10-Liste, er wird nämlich nicht aus Knospen hergestellt, sondern aus den ersten 2 - 3 Blättern der neuen Triebe. Gepflückt wird auch nicht Anfang April, sondern erst ab 24. April.
Oolongs
5. Wuyi-Felsentee (Wuyi Yan Cha) - Diesen Tee können Sie bestellen -
Die Region des Wuyi-Gebirges hat eine sehr lange Tradition im Teeanbau. Das Anbaugebiet Jianzhou (die damalige Bezeichnung der Region) wurde bereits von Lu Yu in seinem Buch (8. Jh.) erwähnt. Der große Meister nahm zwar keine ausführliche Bewertung über die Region vor, machte aber einen beiläufigen Kommentar, dass man ab und zu von der sehr guten Qualität des Tees aus der Region überrascht wurde.
Zu größerer Bekanntheit brachte es erst in der Song-Dynastie (10. - 13. Jh.). Der
dortige Tee wurde als einer der Tribut-Tees für den Kaiserhof auserwählt. Auch die
wunderschöne Landschaft des
Wuyi-Gebirges
trug dazu bei, dass der Tee aus dieser Region bekannt wurde:
Als der Song-Kaiserhof seine Hauptstadt nach Hangzhou (nur 450 Kilometer entfernt)
verlegen musste, wurde das Wuyi-Gebirge ein beliebter Treffpunkt für Intellektuelle,
die sich allzu gerne bei einer Tasse Tee von der Natur inspirieren ließen. Bekannt
wurde die Region auch durch die hier gebrannten Porzellan-Schalen mit einer schwarzen
Glasur. Diese Schalen waren in der Song-Zeit wegen der
Tee-Kämpfe
sehr begehrt.
Im Jahre 1302 ließ der mongolische Kaiserhof (Mongolische Herrschaft in China: 1271
– 1368, auch als Yuan-Dynastie bezeichnet) im Bereich
des heutigen Nationalparks
eine kaiserliche Teeplantage errichten, die die
mongolische Herrschaft um fast 200 Jahre überdauerte. Als später der Tee-Export
nach Europa begann, war das Wuyi-Gebirge eine der Hauptanbauregionen für den Export.
Bohea-Tee (Wuyi wird im dortigen Dialekt wie Bo-i ausgesprochen) war lange
das Synonym für Tee aus China.
Wuyi-Steintee. Durch die starke Fermentation sieht der Steintee fast wie ein Schwarztee aus.
Die Region des Wuyi-Gebirges gilt als der Entstehungsort
des Oolongs. Dafür ist die Region heute auch bekannt. Da die Region landschaftlich
von
vielen
Felsen
dominiert wird, mussten die Bauern quasi jede Felsenspalte ausnutzen,
um Teepflanzen anbauen zu können. Diese spezielle Anbaumethode führte zu der Bezeichnung
Felsentee. Streng genommen dürfen nur die Teepflanzen im Gebiet des heutigen
Nationalparks den Namen Felsentee tragen. Einige einzelne Teesträucher hier sind
sehr berühmt. Der bekannteste Teestrauch ist der "Da Hong Pao" (große rote Robe)
Eines der wenigen originalen Exemplare des Dao Hong Pao (Große rote Robe). Links im Felsen ist der Name der Pflanze eingemeißelt.
Der Name stammt von einer Legende:
Ein junger Mann war gerade auf seinem Weg zur Beamtenprüfung, als er krank wurde.
Er musste in einem Kloster seine Krankheit auskurieren. Durch die Einnahme eines
Tees wurde er sehr schnell geheilt. Somit konnte er rechtzeitig an der Prüfung teilnehmen
und wurde der Prüfungsbeste. Als er später als ein hoher Beamte zurückkehrte, fragte
er nach der Herkunft des Tees. Als man ihm die Teepflanze zeigte, nahm er seine
rote Robe ab und legte sie um die Pflanze. Den "Da Hong Pao" kann man
9-mal aufgießen
, einen normalen Felsentee kann man nicht mehr als 7-mal
aufgießen. Es gibt nur noch wenige Exemplare von der ursprünglichen "Da Hong
Pao"-Pflanze. In jedem Frühjahr wird die Pflückung von diesen Sträuchern mit
besonderer Zeremonie feierlich zelebriert. Der Tee wird fast ausschließlich über
Tee-Auktionen erhältlich. Der erzielte Preis erreicht regelmäßig
!!!zigtausend Euro
pro 100 g!!!
Der "Da Hong Pao" auf dem breiten Markt wird
in Plantagen hergestellt, die durch vegetative Vermehrung der ursprünglichen Pflanzen
aufgebaut werden.
Wie für die meisten Oolongs beginnt die Pflückung für den Felsentee ab dem 24. April.
Gepflückt werden die ersten 3 - 4 Blätter der neuen Triebe. Im Gegensatz zu Grüntee
ist der hohe Gehalt an Catechinen in den älteren Blättern für die Qualität eines
Oolongs nicht abträglich, weil die Catechine durch die Fermentation ihren bitteren
Geschmack zum größten Teil verlieren.
Der Wuyi-Felsentee ist ein sehr stark fermentierter
Oolong
. Vom Aussehen und Geschmack ähnelt er schon sehr dem Schwarztee.
6. Ti Kuan Yin - Diesen Tee können Sie bestellen -
Ti Kuan Yin wird in der Stadt Anxi in Süd-Fujian
Rotherz-Ti Kuan Yin. Die schwache rote Verfärbung ist bei den jüngsten Blättern gut zu erkennen.
Die echte Ti Kuan Yin-Pflanze wird auch
"Rotherz"-Ti Kuan Yin (Red Heart Ti Kuan Yin) genannt, weil die jungen
Blätter eine schwache rote Verfärbung aufweisen. Aus den wenigen
ursprünglichen Exemplaren hat man mittlerweile durch vegetative
Vermehrung große Plantagen aufgebaut. Die jährliche Produktion des
"Ti Kuan
Yin" von den ursprünglichen Pflanzen
ist sehr gering. Der Preis ist
entsprechend hoch, bei Tee-Auktionen erzielen sie astronomische Preise. Die Produktion
des "Ti Kuan Yin" in den Plantagen ist weitgehend maschinell. Die
Qualität ist vergleichbar mit dem "Ti Kuan Yin" von den ursprünglichen
Pflanzen.
'Anxi Ti Kuan Yin. Ein eher schwach fermentierter Oolong, zu erkennen durch die Mischung aus roter und grüner Farben.
Die Pflückung beginnt Ende April. Bis Anfang Mai gelten die Pflückungen als Frühlingspflückungen,
daraus wird der beste Ti Kuan Yin hergestellt. Auch die Herbstpflückungen zwischen
Ende September und Anfang Oktober gelten als gut: Der Herbsttee ist sehr duftig,
aber geschmacklich nicht so intensiv wie der Frühlingstee.
In Gegensatz zum Wuyi-Felsentee
ist der Ti Kuan Yin ein eher schwach fermentierter Oolong
. Die Farbe der
Teeblätter ist überwiegend grün, mit schwacher Rotfärbung.
Guter Ti Kuan Yin ist aufwändig zu produzieren. Bei der Herstellung werden die Blätter durch verschiedene mechanische Druck- und Walzverfahren behandelt. Die Stärke der Blätter spielt dabei eine entscheidende Rolle für die Qualität des Tees. Je stärker die Blätter, umso eher bleiben diese während der Verarbeitung intakt. Im letzten Produktionsschritt werden die knollenförmig gerollten Blätter von den Stengeln getrennt. Bei guter Qualität geschieht dies natürlich von Hand. Spitzenqualität kann dabei nur in einer begrenzten Zeit in der ersten Wachstumsperiode durch selektive Auswahl der Blätter bei der Pflückung erziehlt werden, was sich natürlich auch auf die Herstellungspreise auswirkt.
Neben der Verarbeitung und Qualität der Blätter spielt die Bodenqualität für den Tee eine wichtige Rolle . Ti Kuan Yin wird in weiten Gebieten Fujians angebaut. Die Bodenqualität wechselt dort stark. Man findet von Osten (Küstennähe) her kommend eine helle, von Quarzkies durchmischte Erde. Diese wechselt nach Westen hin zunehmend zu einer roten, stark lehmhaltigen Erde. Ein hoher Quarzkiesanteil ergibt einen kräftig riechenden Ti Kuan Yin, der geschmacklich aber schwach ist. Anders sieht es bei lehmhaltiger Erde aus. Hier bekommt man Ti Kuan Yin, der geschmacklich gut ist aber in seinem Duft schwach bleibt. Den besten Ti Kuan Yin erhält man dort, wo die Erde ausgewogene Anteile an Lehm und Quarzkies enthält. Diese geologische Voraussetzung findet man hauptsächlich um die Stadt Anxi. Leider wird Ti Kuan Yin im Ausland fast obligatorisch mit der Herkunft "Anxi" angeboten, obwohl es oft nur Fujian-Tees sind. Was hier zum Umland von Anxi zählt, ist für viele ein sehr dehnbarer Begriff. Man sollte darum immer die Qualität vergleichen.
Fast die Hälfte des Herstellungspreises entfällt bei guter Qualität alleine auf die Trennung der Blätter und Stengel. Gerade für die Exportmärkte wird die Trennung der Stengel meist nur noch mit maschinellen Verfahren gemacht. Dabei verbleiben in der Regel ein großer Teil an Ästchen und Holzschnipsel im Tee mit den bekannten negativen Auswirkungen auf den Geschmack. Nachfolgend eine Gegenüberstellung der wichtigsten Einflußfaktoren auf die Qualität eines Ti Kuan Yin:
Jeder einzelne dieser Faktoren kann den Produzentenpreis mit bis zu 50 Prozent beeinflussen. Auch die Erntezeit spielt eine wichtige Rolle. Ti Kuan Yin aus der Frühlings- oder der Herbsternte ergeben den besten Geschmack.
Guter Ti Kuan Yin ist aufwändig zu produzieren. Bei der Herstellung werden die Blätter durch verschiedene mechanische Druck- und Walzverfahren behandelt. Die Stärke der Blätter spielt dabei eine entscheidende Rolle für die Qualität des Tees. Je stärker die Blätter, umso eher bleiben diese während der Verarbeitung intakt. Im letzten Produktionsschritt werden die knollenförmig gerollten Blätter von den Stengeln getrennt. Bei guter Qualität geschieht dies natürlich von Hand. Spitzenqualität kann dabei nur in einer begrenzten Zeit in der ersten Wachstumsperiode durch selektive Auswahl der Blätter bei der Pflückung erziehlt werden, was sich natürlich auch auf die Herstellungspreise auswirkt.
Neben der Verarbeitung und Qualität der Blätter spielt die Bodenqualität für den Tee eine wichtige Rolle . Ti Kuan Yin wird in weiten Gebieten Fujians angebaut. Die Bodenqualität wechselt dort stark. Man findet von Osten (Küstennähe) her kommend eine helle, von Quarzkies durchmischte Erde. Diese wechselt nach Westen hin zunehmend zu einer roten, stark lehmhaltigen Erde. Ein hoher Quarzkiesanteil ergibt einen kräftig riechenden Ti Kuan Yin, der geschmacklich aber schwach ist. Anders sieht es bei lehmhaltiger Erde aus. Hier bekommt man Ti Kuan Yin, der geschmacklich gut ist aber in seinem Duft schwach bleibt. Den besten Ti Kuan Yin erhält man dort, wo die Erde ausgewogene Anteile an Lehm und Quarzkies enthält. Diese geologische Voraussetzung findet man hauptsächlich um die Stadt Anxi. Leider wird Ti Kuan Yin im Ausland fast obligatorisch mit der Herkunft "Anxi" angeboten, obwohl es oft nur Fujian-Tees sind. Was hier zum Umland von Anxi zählt, ist für viele ein sehr dehnbarer Begriff. Man sollte darum immer die Qualität vergleichen.
Fast die Hälfte des Herstellungspreises entfällt bei guter Qualität alleine auf die Trennung der Blätter und Stengel. Gerade für die Exportmärkte wird die Trennung der Stengel meist nur noch mit maschinellen Verfahren gemacht. Dabei verbleiben in der Regel ein großer Teil an Ästchen und Holzschnipsel im Tee mit den bekannten negativen Auswirkungen auf den Geschmack. Nachfolgend eine Gegenüberstellung der wichtigsten Einflußfaktoren auf die Qualität eines Ti Kuan Yin:
Herkunft: Großraum Fujian | ↔ | Anxi |
Anbaumethode: Konventionell mit Pestizideinsatz | ↔ | Hochland ohne Pestizideinsatz |
Erntemethode: Maschinell | ↔ | Handpflückung |
Abtrennen der Blattknollen vom Stengel: Maschinell | ↔ | per Hand |
Erntezeit: Sommer | ↔ | Frühling/Herbst |
Jeder einzelne dieser Faktoren kann den Produzentenpreis mit bis zu 50 Prozent beeinflussen. Auch die Erntezeit spielt eine wichtige Rolle. Ti Kuan Yin aus der Frühlings- oder der Herbsternte ergeben den besten Geschmack.
7. Dong Ding-Oolong
Auf TaiwanWie der Name besagt, kommt der eigentliche Dong Ding-Oolong aus dem Dong Ding-Berg im Landkreis Nantou, der fast genau zentral auf der Insel liegt. Ursprünglich wurden die Teepflanzen für Dong Ding-Oolong auf dem Gipfel des Bergs in einer Plantage nicht größer als 40 Hektar angebaut. Die Pflanzen brachte ein gewisser Taiwanese namens Lin, der an der Beamtenprüfung in Fujian teilnehmen musste, im Jahre 1855 mit auf die Insel zurück. Mit diesen Pflanzen, genauer gesagt mit 36 Pflanzen aus Fujian, wurde der komplette Tee-Anbau auf Taiwan aufgebaut. Auch das Herstellungsverfahren übernahm man aus dem Wuyi-Gebirge (s. Felsentee ) in Fujian. Der Anbau des Dong Ding-Oolongs erstreckt sich heute auf eine Fläche von etwa 1600 Hektar. Wegen der Bekanntheit des Dong Ding-Oolongs bezeichnen viele Teebauern in angrenzenden Landkreisen ihre Oolongs ebenfalls als Dong Ding. Es ist deshalb gar nicht so leicht, einen echten Dong Ding-Oolong zu bekommen.
Eigentlich war der Dong Ding-Oolong ein sehr stark fermentierter Oolong. Weil die Teehändler wegen der schweren Zugänglichkeit dieser Bergregion nicht jedes Jahr zum Einkauf kamen, mussten die Bauern den Tee stärker fermentieren, damit der Tee länger haltbar blieb. Manche ältere Teetrinker erzählen noch heute, dass man den Dong Ding-Oolong Jahrzehnte lang ohne Qualitätsverlust lagern konnte! Erst in den letzten 20 Jahren wurde der Dong Ding-Oolong immer schwächer fermentiert . Der Grund war die veränderte Vorliebe der Teetrinker: Immer mehr taiwanesische Teetrinker gaben schwächer fermentierten Oolongs den Vorzug, da der Teeduft sich bei schwächerer Fermentation besser entfalten kann. Heute zählt der Dong Ding-Oolong zu den am wenigsten fermentierten Oolongs. Aber nicht jeder Oolong-Liebhaber ist erfreut über diese Entwicklung.
Weißer Tee
8. Bai Hao Yin Zhen - Diesen Tee können Sie bestellen -
Bai Hao Yin Zhen (Weißhaarige Silbernadel) war der erste Weiße Tee, der in China hergestellt wurde. Der Yin Zhen wird in den Landkreisen Fuding und Zhenghe in Fujian
Bai Hao Yin Zhen (Weißbehaarte Silbernadeln). Der Name "Weißer Tee" rührt vom dicken weißen Flaum auf der Rückseite der Blattknospen her.
Für hochqualitative Yin Zhen werden traditionell
nur die Knospen von den ersten beiden Wachstumsrunde im Frühling gepflückt, da diese
Knospen besonders groß und kräftig sind. Die Pflückung kann nur bei schönem Wetter
und am besten beim Nordostwind, weil dieser Wind trockene Luft aus Nordchina bringt.
Der Grund für diese Wetterabhängigkeit liegt in der Herstellungsmethode: Die Knospen
werden in der Sonne getrocknet. Pflückung, Trocknen und Verpackung geschieht innerhalb
eines Tages. An Tagen mit Regenwetter oder hoher Luftfeuchtigkeit wird deshalb auf
die Pflückung verzichtet. Die jährlich produzierte Menge liegt meistens unter 1000
Kilogramm, was einen sehr hohen Preis für diesen Tee zur Folge hat.
Da die Knospen außer Trocknen in der Sonne nicht weiterverarbeitet werden, lösen
sich die Inhaltsstoffe nicht so leicht heraus. Deshalb muss man den Yin Zhen länger
ziehen lassen: Man gießt ihn mit kochend heißem Wasser auf und lässt ihn etwa
10
min
ziehen. Der Aufguss ist goldgelb. In China gilt er auch als eine Art
Medizin, die man bei Masern als unterstützende Therapie einnimmt.
Schwarztee
9. Keemun-Schwarztee (Qimen Hong Cha) - Diesen Tee können Sie bestellen -
In der Region Qimen (Englisch: Keemun), unweit von der Huang Shan-Region entfernt, wurde anfangs auch Grüntee hergestellt. 1875 führte ein Händler das Verfahren zur Herstellung von Schwarztee aus der Provinz Fujian
Unter den Top 10-Chinatees ist der Keemun-Schwarztee die einzige Teesorte, die maschinell
verarbeitet wird. Die Pflückung und die Fermentation wird von den Teebauern durchgeführt.
Anschließend wird der Rohtee in großen Manufakturen maschinell weiterverarbeitet.
Der Keemun-Schwarztee wird hauptsächlich für den Export hergestellt.
Schwarzer Tee (nicht zu verwechseln mit Schwarztee)
10. Pu Erh (Pu Er)
Die Stadt Pu Erh liegt im Süden der Provinz Yunnan
Im Umland der Stadt Pu Erh wird eine veredelte Teepflanze angebaut, die zur großblättrigen
Variation
Camellia sinensis assamica
zählt. Die frisch gepflückten Blätter werden
nach Pu Erh transportiert und dort zentral zu schwarzem Tee weiterverarbeitet. So
bekommt der Tee die Bezeichnung Pu Erh-Tee. Die Teeblätter werden zunächst wie bei
Grüntee geröstet, damit der Großteil der Enzyme deaktiviert werden. Nach Rollen
und Trocknen wird der Tee unter hoher Feuchtigkeit stapelweise gelagert. Da ein
Teil der Enzyme noch aktiv sind, läuft eine langsame Fermentation ab, die man Nach-Fermentation
nennt. Für die Liebhaber dieser Teesorte bekommt der Pu Erh dadurch seinen besonderen
Duft, für andere ist das nur ein Geruch eines angefaulten Tees. Pu Erh wird sowohl
als loser Tee als auch als gepresste Teeziegel (siehe unten) angeboten.
Auf den Teeziegeln sind die Schriftzeichen "Pu Er Fang Cha" (Pu Erh-Ziegeltee) gepresst.
Pu Erh war wegen der langen Haltbarkeit bei den Reitervölkern sehr begehrt. Auch
heute wird er hauptsächlich von Tibetern und Mongolen konsumiert. Neudings ist er
durch seine angeblich schlank machende Wirkung auch im Westen bekannt. Allerdings
stützt sich die ganze Theorie über diese Wirkung von Pu Erh-Tee auf einigen wenigen
nicht ganz aussagekräftigen Fachpublikationen. Das ganze ist wohl wieder so ein
Marketing-Reinfall.