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Zubereitungsmethoden
Chinesische Zubereitung
Bei der traditionellen, chinesischen Zubereitung wird der Tee in einem kleinen Porzellan- oder Glasgefäß oder auch einem Yixing-Kännchen aufgegossen.
Die Kännchen besitzen ein recht kleines Volumen von meist nur 200-300ml. Zuerst wird der Tee in das Kännchen gefüllt. Danach gibt man das Wasser hinzu.
Bei Teesorten, wie z.B. dem Pi Lo Chun kann es auch schon mal umgekehrt sein. Hier füllt man zuerst das Wasser in das Kännchen und gibt den Tee oben hinzu.
Beim ersten Aufguss lässt man den Tee nur einen kurzen Moment ziehen und gießt das Wasser in ein weiteres Gefäß um.
Traditionell spricht man hier auch vom "Waschen" des Tees.
Diese Wortwahl hat aber mehr einen sinnlichen Charakter, als dass es um das Entfernen von Unreinheiten geht.
Die Blätter brauchen vielmehr am Anfang ein wenig Zeit, bis diese vom Wasser durchdrungen sind und ihr volles Aroma entfalten können.
Der erste Aufguss würde hier also das Geschmacksbild verfälschen.
Bei Tees, die aus offenen Blättern bestehen, dauert der erste Aufguss meist nur wenige Sekunden.
Gerollte Tees, also Tees, die zu dichteren, kugelförmigen Gebilden geformt sind, gibt man beim ersten Aufguss ein wenig mehr Zeit.
Man nutzt das Wasser des ersten Aufgusses zum Übergießen der Teetassen und Utensilien und kippt das restliche Aufguss-Wasser weg.
Die Trinkgefäße sind auf diese Weise vorgewärmt und nehmen bereits das Aroma des Tees an.
Tee wässern
Ziehen lassen und prüfen
Weitere Aufgüsse umfüllen
.. und dazu den Tee servieren
Tee wässern
Ziehen lassen und prüfen
Weitere Aufgüsse umfüllen
.. und dazu den Tee servieren
Die in dem Teekännchen befindlichen Blätter sind jetzt vorgeweicht und deren Aroma kommt voll zur Geltung.
Man prüft den Geruch der dampfenden und duftenden Teeblätter im Kännchen bzw. in der Schale.
Der Tee wird anschließend mit zunehmender Ziehzeit aufgegossen und getrunken.
Bei der chinesischen Zubereitung befindet sich im Aufguss-Gefäß ja viel Tee im Verhältnis zur Menge an Wasser.
Die Teeblätter nehmen nach dem Entfalten schnell den gesamten Innenraum des kleinen Gefäßes ein.
Die Ziehzeiten pro Aufguss fallen darum entsprechend kurz aus.
Als grober Anhaltspunkt eignen sich Ziehzeiten von z.B. 60s+(x-1)*10s.
Weil sich jeder Tee in Art, Größe, Qualität, Verarbeitungsmethode, Lösungsverhalten unterscheidet und es nicht zuletzt die eigenen Vorlieben zu berücksichtigen gilt,
sollte man bei neuen Tees ruhig immer auch ein wenig experimentieren.
Westliche Zubereitung
Westliche Zubereitung Entgegen der chinesischen Aufgussmethode, bei der der Tee mit einer geringen Wassermenge und kurzen Ziehzeiten wiederholt aufgegossen wird, zeigt sich die westliche Zubereitungsmethode weniger aufwändig. Der lose Tee wird in ein Gefäß gegeben und mit Wasser übergossen (oft im Verhältnis von ca. 10-12g Tee pro Liter Wasser). Man kann auch diverse Filter oder Siebeinsätze verwenden, um eine schnellere Trennung der Blätter zu erreichen. Die Ziehzeit wird beim ersten Aufguss bereits so gewählt, dass sich die Inhaltsstoffe des Tees optimal im Wasser lösen. Diese liegt meist um die drei Minuten und ist abhängig von der Art und der Beschaffenheit des Tees. Da der Tee hier mit einer großen Menge Wasser bei längerer Ziehzeit aufgegossen wird, gehen bereits beim ersten Aufguss ein Großteil der Inhaltsstoffe in das Wasser über. Der Tee wird darum bei der westliche Zubereitungsmethode i.d.R. nur ein oder zweimal aufgegossen. Angaben beim Tee, wonach viele Aufgüssen möglich sind, beziehen sich auf die chinesische Zubereitungsmethode (siehe oben). Das Aroma schwächt sich bei weiteren Aufgüssen merklich ab, bzw. der Tee kann bei niedrigeren Qualitäten und längerem Ziehen bitter werden. Hohe Teequalitäten können bei der westlichen Methode durchaus auch ein zweites oder gar drittes mal aufgegossen werden. Die nötigen Ziehzeiten verlängern sich aber mit einem weiteren Aufguss stark (abhängig von der Sorte z.B. mit Zeiten von x*180s).
Zubereitung im Glas
Frischer Enshi Yu Lu zubereitet im Glas Bei der einfachsten aller Aufgussmethoden benötigt man als Hilfsmittel nicht mehr als ein Trinkglas und einen Wasserkocher. In China ist der Tee ein alltäglicher Begleiter. Egal ob im Büro oder unterwegs. Meist wird der Tee direkt in das Glas gegeben, mit heißem Wasser übergossen und langsam getrunken. Für unterwegs wird oft eine Thermoskanne mit heißem Wasser gefüllt und einige Teeblätter hinzugegeben.
In einem Glas aufgegossen, steuert letztlich die Trinkgeschwindigkeit Ziehzeit und Wassertemperatur. Da man in China i.d.R. nur gute Teequalitäten nutzt, ist der Aufguß direkt in einem Glas immer eine Option. Mit steigender Teequalität lösen sich Inhaltsstoffe tendentiell gleichmäßiger und man ist unabhängiger von einer exakten Wassertemperatur. Bitterstoffe bleiben bei höheren Qualitäten tendentiell über einen längeren Zeitraum in einem harmonischen Verhältnis zu den aromatischen Bestandteilen, wodurch der Tee über einen langen Zeitraum schmackhaft bleibt.
Beachten muss man bei dieser Methode nicht sehr viel. Neben einer guten Teequalität und gutem Wasser wählt man zur einfacheren Trinkbarkeit solche Tees, die im Glas eher nach unten absinken. Die Schwerkraft ersetzt gewissermaßen den Filter. Die Teeblätter verbleiben dabei im Glas. Grüne Tees gießt man mit ca. 80 Grad auf. Weiße, oxidierte und fermentierte Sorten gießt man mit kochendem Wasser auf. Bei der Menge der Teeblätter tastet man sich entsprechend der eigenen Vorlieben heran oder gießt ggf. auch Wasser nach.
Fazit: Egal, ob man sich für die chinesische, für die westliche oder für eine einfache Zubereitung im Glas entscheidet, man kann mit allen Methoden einen sehr guten Tee zubereiten.
Die Qualität des Tees hat nur indirekt einen Einfluss auf die Menge an Tee, der sich damit zubereiten läßt.
Die Dosierungsangaben sind bei vielen Tees sehr ähnlich. Das Aroma schwächt sich bei allen Tees mit zunehmender Ziehzeit ab.
Neben den geschmacklichen Vorzügen verkraften hochwertigere Tees meist längere Ziehzeiten, erlauben größere Temperaturbereiche beim Aufgießen und sind einfacher in der Handhabung.